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News, 27.02.2019
Geschäftsklima weiter im Sinkflug
Deutsche Wirtschaft sieht Konjunkturaussichten düster
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübt sich immer stärker ein. Laut ifo-Geschäftsklimaindex stufen Deutschlands Unternehmen die Geschäftsaussichten so schlecht ein wie seit mehr als sieben Jahren nicht.
Auch im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima merklich eingetrübt. Hier gab der Indikator seit Oktober 2018 um fast die Hälfe nach.
Auch im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima merklich eingetrübt. Hier gab der Indikator seit Oktober 2018 um fast die Hälfe nach.

Die fetten Jahre für die deutsche Wirtschaft sind vorbei. Deutschlands Chefetagen blicken immer sorgenvoller in die Zukunft. Auch bezogen auf die aktuelle Geschäftslage sind die Unternehmen immer weniger zufrieden. Wie das ifo Institut in München berichtet, gab der ifo Geschäftsklimaindex im Februar den sechsten Monat in Folge um weitere 0,8 Zähler auf 98,5 Punkte nach. Eine so schlechte Stimmung in der deutschen Wirtschaft gab es letztmals im Dezember 2014. „Die deutsche Konjunktur bleibt schwach“, konstatierte ifo Präsident Clemens Fuest.

Grund für die anhaltende Stimmungstalfahrt in der deutschen Wirtschaft, sind vor allem immer pessimistischere Geschäftserwartungen. Hier verschlechterten sich die Bewertungen der Unternehmen im Februar mit einem weiteren Nachgeben des Indikators auf 93,8 Punkte auf einen so tiefen Stand wie seit September 2012 nicht mehr. Gleichzeitig schlägt das immer stärkere Ablaufen der Weltkonjunktur, die von Ökonomen im ersten Quartal so schlecht bewertet wurde wie seit dem vierten Quartal 2011 nicht mehr, immer stärker auch die Lageurteile der Unternehmen durch. Hier sackte der Teilindikator im Februar auf ein Zweijahrestief (103,7 Punkte). „Diese Ergebnisse und andere Indikatoren deuten auf ein Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von 0,2 Prozent hin“, so Fuest.

Geschäftsklima auch im Dienstleistungsgewerbe auf Talfahrt

Am schlechtesten ist die Stimmung aktuell im Handel. Zwar hat sich das Geschäftsklima nach viermonatiger Talfahrt gegenüber Januar insgesamt etwas aufgehellt, mit 4,9 Punkten notiert der Indikator aber weiterhin auf dem tiefsten Stand von allen erfassten Wirtschaftszweigen und so niedrig wie seit Februar 2015 nicht. Grund für die leichte Stimmungsaufhellung sind leicht verbesserte Bewertungen der Einzelhandelsunternehmen. Im Großhandel trübte sich die Stimmung gegenüber Januar insgesamt dagegen ein.

Im Verarbeitenden Gewerbe gab der ifo Geschäftsklimaindikator sogar den sechsten Monat in Folge auf 9,0 Punkte nach. Das ist der tiefste Stand seit April 2016 (7,8 Punkte). So beurteilt zwar noch immer eine deutliche Mehrheit der befragten Industrieunternehmen die aktuelle Geschäftslage als gut, in der Gesamtheit gaben die Bewertungen gegenüber Januar aber deutlich nach. Darüber hinaus mehren sich die Sorgen hinsichtlich der weiteren Konjunkturentwicklung: „Bei den Erwartungen greift der Pessimismus mehr und mehr um sich“, konstatierte Fuest.

Auch im Dienstleistungssektor hält die Stimmungstalfahrt an. Hier notiert der Geschäftsklimaindikator mit dem fünften Rückgang in Folge mit 22,1 Zählern im Februar so niedrig wie zuletzt im Oktober 2014. Auch bei den Dienstleistern gaben sowohl die Bewertungen zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen weiter nach. „Für die kommenden Monate erwarten nur noch wenige Unternehmen eine Verbesserung“, so Fuest.

Im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich die Stimmung gegenüber Januar zwar ebenfalls. Mit 18,1 Punkten liegt der Geschäftsklimaindikator trotz dem vierten Rückgang in Folge noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Stabilisierend wirken hier trotz gegenüber Januar weniger günstigen Lageurteilen wieder optimistischere Geschäftserwartungen.  Gegenüber der Rekordstimmung im Oktober letzten Jahres, als der Indikator auf ein Allzeithoch von 31,9 Punkten gestiegen war, hat sich das Geschäftsklima gleichwohl deutlich eingetrübt.

cs/ifo; Bild: Josueth Acevedo / pixabay; Lizenz: CC0 Creative Commons

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